Wann sollten Sie überlegen in Psychotherapie zu gehen?

Immer wenn die Qualität ihres Lebens nicht so ist wie Sie sie sich wünschen würden kann Psychotherapie helfen. Psychotherapie kann Sie bei Ihrer persönlichen Weiterentwicklung und Reifung unterstützen und begleiten. Sie können Psychotherapie auch in Anspruch nehmen, wenn Sie sich selbst etwas Gutes tun wollen.

Psychotherapie kann jedoch auch bei psychischen Problemen oder Leidenszuständen hilfreich sein um diese zu lindern oder zu heilen. Im Gegensatz zu körperlichen Beschwerden oder Erkrankungen gibt es hier keine Grenzwerte, bei deren Überschreiten wir eine/einen Ärzt*In oder Therapeut*In aufsuchen sollten. Daher lässt sich schwer eingrenzen, wann mit einer Psychotherapie begonnen werden sollte.

Der Wunsch etwas zu verändern, und die grundsätzliche Bereitschaft, sich mit den eigenen Gefühlen und dem Erleben zu beschäftigen und sich dabei unterstützen zu lassen ist jedoch nicht nur die wichtigste Voraussetzung für eine Psychotherapie sondern auch der beste Hinweis darauf, dass es der richtige Zeitpunkt sein kann eine Psychotherapie zu beginnen.1,2

Wenn Sie sich mit einem der folgenden Punkte identifizieren können, bzw. sich in einem (oder mehreren) der folgenden Sätze wiederfinden, kann eine Psychotherapie auf jeden Fall für Sie hilfreich sein:

  • Sie haben Schmerzen, Schlafstörungen, Schwindel, Herzrhythmusstörungen oder andere körperlichen Beschwerden und der Arzt kann keine körperliche Ursache feststellen.
  • Seit längerer Zeit halten Sie sich nur noch mit Aufputsch-, Beruhigungs- oder Schlafmitteln (Psychopharmaka) aufrecht.
  • Ohne ersichtlichen Grund bekommen Sie rasend Herzklopfen und Angst, dass Sie sterben müssen.
  • Sie haben Ängste, die Sie belasten oder einschränken: z. B. vor dem Kontakt mit Ihren Mitmenschen, vor Autoritäten, vor großen Plätzen, vor engen Räumen, vor Prüfungen.
  • Es plagen Sie oft Gedanken, über die ich mit niemandem zu sprechen wage (Scham- und Schuldgefühle, Hassgefühle, Unzulänglichkeitsgefühle, das Gefühl, verfolgt oder fremdbestimmt zu werden etc).
  • Sie fühlen sich antriebs- und lustlos, erschöpft oder ständig überfordert.
  • Sie sind oft niedergeschlagen und habe keine Freude am Leben.
  • Sie sind traurig und vereinsamt.
  • Sie befinden sich in einer belastenden Umbruchsituation (z. B. schwere Krankheit, Tod, Arbeitslosigkeit, Scheidung, Trennung, Unfall etc), die schwer zu bewältigen ist.
  • Sie denken manchmal an Selbstmord und/oder Ihr Leidensdruck ist so groß.
  • Sie leben in einer Beziehung, die Sie sehr belastet.
  • Sie fühlen sich durch Ihre Kinder dauerhaft überfordert.
  • Sie haben wiederkehrend große Probleme im Kontakt mit anderen Menschen (z. B. am Arbeitsplatz).
  • Sie sind süchtig - nach Alkohol, Drogen, Essen, Hunger, Liebe, Spielen.
  • Sie fühlen sich innerlich gezwungen, ständig dasselbe zu denken oder zu tun (z. B. zwanghaftes Waschen, Zusperren, Grübeln u.ä.), obwohl dies ein Leben sehr einengt.
  • Sie kommen mit Ihrer Sexualität nicht zurecht.
  • Sie haben Angst vor Entscheidungen.3

Quellen:

1 vgl. http://www.apa.org/helpcenter/understanding-psychotherapy.aspx

2 vgl. https://www.psychotherapie.at/patientinnen/warum-psychotherapie

3 vgl. Österreichischer Bundesverband für Psychotherapie https://www.psychotherapie.at/